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Der Seiler

„Denk daran, auf's Seil kommt's an!"

Der Seiler benötigte viel Platz, um Hanf oder Flachs zu verspinnen. Er arbeitete daher oft unter freiem Himmel oder überdachten Seilerbahnen.

An einem Haken des Seilerrades, das von einem Helfer gedreht wurde, befestigte der Seiler zusammengezwirnte Fasern. Die Hanf- oder Flachsfasern trug er griffbereit in der Schürze. Sie wurden mit dem sich drehenden Faden versponnen, während er rückwärts lief.

Andere Techniken ermöglichten dem Seiler, auch alleine zu arbeiten. Ein geübter Seiler konnte etwa 15 Meter in einer Minute spinnen.

Mindestens zwei so entstandene Fäden verdrehte er zu einer Schnur. Mindestens zwei Schnüre bilden ein Seil. Ein Strick ist ein kurzes Seil von etwa zwei Meter Länge

Die industrielle Bindfadenherstellung um 1880, die Konkurrenz der Drahtseile und d as Aufkommen der Kunstfasern verdrängten schließlich das Seilerhandwerk.